Direkt zum Hauptbereich

Biologische Diskriminierung?

Der Chronobiologe Till Roenneberg äußerte sich zum einheitlichen Unterrichtsbeginn aller Schülerinnen und Schüler in Deutschland um 8 Uhr morgens gegenüber der Süddeutschen Zeitung mit den Worten

"Das ist eine biologische Diskriminierung."

 

Mir persönlich erscheinen die Worte des bekannten Chronobiologen etwas extrem. Die Bezeichnung "Diskriminierung" ist zwar korrekt gewählt im Sinne der Benachteiligung einiger Gruppen, jedoch ungewohnt scharf in einem solchen Zusammenhang. Ich stimme ihm aber weitgehend inhaltlich zu. Eine Diskussion zu angepassten Schulzeiten sollte gestartet werden. Anstatt das Thema im Detail auszuführen, habe ich mich für folgende Sketchnote entschieden:






Kommentare

  1. Mir gefällt der scharfe Begriff! Im Hinblick auf Bildungsungerechtigkeit auch sehr wohl, und in diesem Fall auf den Bereich Unterrichtszeit und -form beschränkt, angemessen. Es ist ein Begriff, der zur "Diskussion zu angepassten Schulzeiten" einläd und auffordert! ...übrigens: wunderbare Grafik :)

    AntwortenLöschen
  2. Danke für das klare Statement über das ich mich freue! Ich denke immer mal wieder über dieses Thema nach. Aus meiner Sicht gibt es einfache Möglichkeiten, den Schulbeginn gerechter zu gestalten. Ein flexibler Start vor einem etwas späteren Unterrichtsbeginn mit Möglichkeit zum Frühstück oder für Bewegung käme beispielsweise auch betreuungstechnisch den Eltern ggf. entgegen. Die Punktlandung gegen 8 Uhr am Schultor stresst viele. Das eigentliche Lernen startet in diesem Fall später, so dass die „Eulen-Kinder“ nicht mehr benachteiligt wären. Auch die Lehrkräfte profitieren so ggf., da die „Vorbetreuung“ nicht von den Lehrkräften selbst angeboten werden müsste. So könnten diese ggf. die eigenen Kinder in eine Betreuung (Kita, Schule) bringen und den Unterrichtsbeginn vorbereiteter und entspannter starten.

    AntwortenLöschen
  3. Ich finde übrigens den Begriff "Diskriminierung" sprachlich überraschend in diesem Zusamnenhang, aber vielleicht ist genau das die Chance, um auf das Thema aufmerksam zu machen :). Und je mehr ich darüber nachdenke, passt der Begriff doch irgendwie...

    AntwortenLöschen

Kommentar veröffentlichen

Beliebte Posts aus diesem Blog

Marshmallow-Test und Selbststeuerung?

Selbststeuerung bei Kindern. (aktualisiert 3.7.2018) Die Selbststeuerung oder auch Selbstregulation bleibt ein beliebtes Forschungsthema in den Neurowissenschaften. Der Freiburger Neurobiologe Joachim Bauer veröffentlichte 2015 sein Buch mit dem Titel "Selbststeuerung - Die Wiederentdeckung des freien Willens". Das Buch ist eine Ode daran, Anstrengungen auf sich zu nehmen für längerfristigen persönlichen Erfolg und erfüllende soziale Beziehungen. Die Mai-Ausgabe der Zeitschrift Eltern widmete 2015 eine ganze Seite dem Interview mit ihm. Verena Carl entlockte Joachim Bauer einige Einblicke in sein neues Werk (2). Fehlende Selbstkontrolle löst Stress aus und steht Schulerfolg im Weg... Doch wozu benötigen wir Selbststeuerung als Verhalten? Fehlende Selbststeuerung führt zwangsläufig zu Stress: Informationen treffen uns ungefiltert, unsere Aufmerksamkeit wandert von einem zum nächsten Thema genauso wie unsere Wünsche. Zudem ist es ohne Selbststeuerung kaum mö

Babyschlaf und Gedächtnis: Dr. Sabine Seehagen im Gespräch!

Dr. Sabine Seehagen Dr. Sabine Seehagen ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Klinische Kinder- und Jugendpsychologie an der Ruhr-Universität Bochum. Mit ihrer  aktuellen Studie zur Gedächtnisbildung bei Säuglingen sorgte sie gemeinsam mit ihrem Team für internationales Aufsehen. NeurofuerEltern: Für uns Eltern ist Schlaf vor allem bei Babies und Kleinkindern ein ganz großes Thema. Was passiert denn, wenn Babies schlafen? Seehagen: Der Schlaf besteht bei Kindern und Erwachsenen aus verschiedenen Phasen. Man unterscheidet dabei grundsätzlich zwischen R.E.M. und nicht-R.E.M.-Schlaf. Im R.E.M. Schlaf haben die Kinder zum Beispiel mehr Muskelspannung und da wird auch geträumt. Im nicht R.E.M. Schlaf ist das Kind still und die Augen bewegen sich nicht. Hier werden dann vier Stadien unterschieden: Bei Stadium drei und vier spricht man von Tiefschlaf. Im Tiefschlaf sieht man ganz ruhige Wellen(slow-waves) im EEG. Man geht davon aus, dass in den unterschiedlichen S

Die Welt der Bildsprache von der Kindheit ins Erwachsenenalter mitnehmen.

Bildsprache in Sozialen Netzwerken  Erkenntnisse aus den Neurowissenschaften sind manchmal etwas zu "sperrig", um sie interessant und übersichtlich Eltern präsentieren zu können. Trotzdem sind viele Ergebnisse wertvoll und sollten nicht nur Fachkreisen zur Verfügung stehen. Deshalb habe ich angefangen, Erkenntnisse und Gedanken in einer Art "Bildsprache" über Twitter anzubieten. Gemeinsam mit Bildern haben meine Tweets mehr Aufmerksamkeit erregt. Dabei bekam ich Kontakt zur Eltern-Blogger-Szene, aber auch zur internationalen "Sketchnoter-Szene" und stellte fest, dass ich im Prinzip nichts anderes erstellte als sogenannte "Sketchnotes". (Neuro-)Wissenschaft für alle durch Sketchnotes Sketchnotes bezeichnen eine Art Bildsprache. Seit gut einem Jahr twittere ich nun fleißig unter @NeuroFuerEltern meine Werke, teilweise zum Themenfeld Neurowissenschaften, aber auch darüber hinaus. Hier stelle ich ein Sketchnote-Beispiel von mir vor. Ich h